Die Veröffentlichung eines Buches ist ein persönlicher Prozess – Ein Interview mit dem Schriftsteller und Publizist Dr. René Kanzler
Ich stelle oft fest, dass es Autoren an zwei Dingen mangelt: Inhalt und Handwerk. Schreiben ist ein Handwerk, das gelernt und geübt werden muss. Die größten Herausforderungen für Autoren sind die Autoren selbst. Wenn man mit einem guten Lektor zusammenarbeitet, bekommt man einen frischen Blick auf seine Texte und sieht, wo es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt – rät der erfolgreiche Schriftsteller und Publizist, Doktor der Philosophie René Kanzler.
Sie sind der Autor mehrerer Bücher: „Tageszeitenwanderung“, „Der Kairos“, „Ein Abgesang auf die Stadt“ und „Über das Wesen der Kunst“. Welches davon hat Ihnen beim Schreiben am meisten Zufriedenheit bereitet und warum?
Ich denke, die größte Erfüllung und Zufriedenheit beim Schreiben verspürte ich, während ich das Buch „Der Kairos“ schrieb. Dieses Buch verfasste ich während meines Philosophiestudiums an der Universität Erfurt. Dort bin ich sehr intensiv mit Friedrich Nietzsches Philosophie und seinem literarischen Schreibstil sowie mit der deutschen Romantik in Berührung gekommen. Gleichzeitig erhielt ich viele Inspirationen während meiner Auftritte auf Lesebühnen und in der Auseinandersetzung mit den Zuhörern nach den Lesungen. Ich begann in dieser Zeit damit, literarische Texte nicht mehr bloß zum stillen Lesen zu schreiben, sondern zum lauten Lesen beziehungsweise zum Vortragen. So ergänzten sich Stileinflüsse von Nietzsche oder der Romantik mit Eindrücken aus dem Philosophiestudium und meinem Leben in Erfurt. All das und so vieles mehr nahm ich in das Buch mit auf. Mit „Der Kairos“ gelang es mir das erste Mal, mir selbst zu zeigen, dass ich komplexe poetische Texte mit einem hohen Maß an Sprachgewalt schreiben kann. Daher macht mich das Buch bis heute noch sehr stolz. Und wenn ich ab und zu einmal wieder in die Texte hineinlese, spüre ich schnell wieder, wie gut ich mich damals beim Schreiben der Texte und beim Konzipieren des Buches gefühlt habe. Ich lade die Leser unseres Magazins herzlich ein, mein Buch zu lesen, das unter der ISBN-Nummer ISBN 978-3981635126 zu finden ist. Es ist auch auf Amazon zu finden: Link.
Welches sind die drei wichtigsten Tipps, die Sie Leuten geben würden, die ihr erstes Buch veröffentlichen wollen? Meine drei Empfehlungen sind:
1, Überlege dir genau, was du als Individuum in deinem Buch schreiben willst, das heißt, schreibe etwas, das aus deinen Gedanken und Gefühlen besteht und wiederhole nicht das, was viele zuvor bereits wiederholten.
2, Finde die richtige Textgattung für deine Gedanken und Gefühle, denn beispielsweise ist ein Roman nicht immer die geeignetste Gattung für jeden und jede Gattung bringt zudem unterschiedliche Herausforderungen mit sich.
3, Lerne etwas über wirtschaftliche Grundlagen einer Buchpublikation und des Buchmarktes, da es dir so gelingen kann, dein Buch erfolgreich an viele Leser zu bringen.
Als Korrekturleser mit langjähriger Erfahrung helfen Sie den Autoren, ihre Gedanken richtig auszudrücken und ihr wertvolles Wissen klar zu Papier zu bringen. Was sind die wesentlichen Probleme, denen Schriftsteller gegenüberstehen?
Ich sehe oft, dass es Autoren an zwei Dingen mangelt: Inhalt und Handwerk. Autoren sind oft davon getrieben, etwas zu veröffentlichen, weil sie mit der Veröffentlichung verschiedene Werte und Zielsetzungen verbinden. Das führt schnell dazu, dass sie sich zu wenig damit beschäftigen, was sie überhaupt sagen wollen und ob das, was sie sagen wollen, nicht schon unzählige Male zuvor gesagt wurde. Hier versuche ich zumindest, immer die Stellen hervorzuheben, an denen der Autor beginnt, etwas Individuelles und Neues zu sagen, um ihn mit weiteren Anmerkungen dazu zu motivieren, hier mehr in die Tiefe zu gehen. Des Weiteren ist das Schreiben ein Handwerk, das gelernt und geübt werden muss. Häufig vernachlässigen Autoren das. Dabei geht es mir gar nicht so sehr um Rechtschreibung und Grammatik, die freilich ebenso oft mehr als ausbaufähig sind, sondern um ein grundlegendes Verständnis davon, wie Sprache funktioniert. Mit entsprechenden Anmerkungen versuche ich dann dabei zu helfen, dass sich die Autoren darüber klar werden, welche Wirkungen Formulierungen haben können oder nicht, ob ihre Aussagen sprachlich klar genug transportiert werden und ob alles ein konsistentes Gesamtbild ergibt. Zusammengefasst kann ich aus meiner Erfahrung daher nur sagen, dass die größten Herausforderungen der Autoren die Autoren selbst sind.
Welchen Rat würden Sie Autoren geben, bevor sie mit dem Schreiben ihres ersten Kapitels beginnen?
Vor dem ersten Kapitel sollte in meinen Augen die Struktur des gesamten Buches zumindest einmal vollständig umrissen sein. Im Schreibprozess ändert man freilich viel ab, aber ich empfehle, nicht ohne einen Gesamtplan das erste Kapitel zu schreiben, ansonsten sind Widersprüche und Brüche in der Erzählung schnell im Buch zu finden, die das Leseerlebnis mehr als nur schmählern. Besonderen Wert sollte man dabei auch auf die ersten Seiten legen. Das erste Kapitel ist schließlich derjenige Text, der zuerst gelesen wird und darüber entscheidet, ob das vollständige Buch verschlungen oder gleich wieder weggelegt wird. Er ist an die gewählte Lesergruppe so anzupassen, dass sie sofort angesprochen wird. Daher kann es vorteilhaft sein, bevor man das erste Kapitel final angeht, verschiedene Versionen zu konzipieren, sie auf sich wirken zu lassen oder gegebenenfalls bereits Leute zum Probelesen einzuladen, um erkennen zu können, welche Formulierungen und Einstiege in das Buch sinnvoll sind.
Die Veröffentlichung Ihres eigenen Buches ermöglicht es Ihnen nicht nur, für das Prestige Ihrer eigenen Marke zu sorgen, sondern hilft Ihnen auch, eine bestimmte Gruppe der von Ihnen gewünschten Rezipienten zu erreichen. Was können Sie noch erreichen, wenn Sie in Buchveröffentlichungen investieren?
Man erhält zuallererst eine Menge Wissen darüber, wie ein Buch aufzubauen ist. Das heißt konkret, dass man lernt, wie beispielsweise das Layout eines Buches, das Buchcover oder die Reihenfolge der Texte auszusehen haben. Gleichzeitig, sofern man mit einem guten Lektor zusammenarbeitet, erhält man noch einmal einen neuen Blick auf sein Geschriebenes, wobei man dann sieht, wo noch Verbesserungspotenzial zu finden ist. Ferner kann ein guter Lektor einem auch dabei helfen, neue Perspektiven auf potenzielle Leser zu gewinnen, indem er beispielsweise anmerkt, dass bestimmte Formulierungen für bestimmte Lesergruppen besser geeignet sind, oder verschriftliche Gedanken auf eine alternative Art und Weise noch besser zur Geltung gebracht werden können. Je nachdem wie sehr man sein Buch bewirbt und ob man etwa Lesungen veranstaltet, lernt man viel über die Effekte von Sprache und Marketing. Die Leser geben einem Feedback und so erfährt man, was von dem, was man eigentlich kommunizieren wollte, wirklich bei den Lesern angekommen ist oder nicht. Ferner lernt man Abläufe zu verstehen, die darüber bestimmen, ob das eigene Buch wahrgenommen wird oder nicht. Im Idealfall weiß man, diese Abläufe für sich zu nutzen, um sein Buch noch bekannter zu machen. Letztendlich ist die Veröffentlichung eines Buches auch ein persönlicher Vorgang. Man setzt sich intensiv mit einer Thematik auseinander. Man entwickelt seine Gedanken, optimiert seine Schreibfähigkeiten, durchdenkt, verwirft, bekommt neue Ideen oder ist ganz einfach manch einmal verzweifelt oder wiederum voller Euphorie. All solche Ereignisse, Stimmungen und Prozesse werden schließlich mit der Veröffentlichung des Buches sozusagen verewigt. Das Ergebnis all dessen können Leser nun in den Händen halten oder digital lesen. Und als Autor sieht man ebenso sein eigenes Werk, den gesamten Schaffensprozess und all die eigenen Gedanken und Gefühle im Buch festgehalten. Das ist zumindest für mich immer ein sehr erfüllendes Erlebnis.
Es ist nicht verwunderlich, dass so viele Menschen und verschiedene Berufsgruppen in unterschiedlichen Bereichen dieses Instrument nutzen, um ihr berufliches Image zu verbessern. Schriftsteller können nicht nur ihre eigenen Bücher veröffentlichen, sondern auch an inspirierenden Gruppenprojekten teilnehmen, dank derer sie nicht nur ihre eigenen Geschichten mit anderen teilen, sondern auch neue Geschäftskontakte knüpfen können. Ein Beispiel dafür ist unser neues Projekt – ein Buch mit dem Titel „How to Achieve a Master Level in Business and Art. Inspirierende Interviews mit erfolgreichen Menschen“, zu dem wir unsere erfolgreichen und ambitionierten Leserinnen und Leser herzlich einladen. Wenn man über solche Projekte nachdenkt, stellt sich allerdings die Frage, wie man den Text für ein solches Projekt aufbereitet, sodass er sich von den Geschichten anderer Autoren abhebt.
Wichtig ist es dabei vor allem, authentische Texte zu schreiben, die die eigene Geschichte und die eigene Persönlichkeit darstellen. Besonders für Masterclass. Business & Art ist es immer ein Gewinn, wenn die Autoren und Interviewten ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, denn aus den individuellen Gedanken und Passionen, die sie der Welt zeigen, entsteht die Chance für die Lesenden, zu lernen und neue Perspektiven einzunehmen. Von Wert ist zunächst allein das, was man selbst denkt und fühlt. Dies gilt es, in einem Text niederzuschreiben. Wenn dies von allen Teilnehmenden an einem Gruppenprojekt gemacht wird, entsteht etwas, das mehr als die Summe seiner Einzelteile ist. Genau das ist eines von vielen Markenzeichen von Masterclass. Business & Art. Und daher möchte ich herzlich dazu einladen, sich am Magazin und am Buchprojekt „How to Achieve a Master Level in Business and Art. Inspiring Interviews with Successful People“ zu beteiligen.
Interviewt von: Dagmara Nawratek, www.masterclassmagazine.com, pr@masterclassmagazine.com
Beantwortet von: Dr. Rene Kanzler, www.rene-kanzler.com, info@rene-kanzler.com
Fotos von (oben nach unten) Dagmara Nawratek, Ron Lach auf Pexels, cottonbro studio auf Pexels, Suzy Hazelwood auf Pexels, Thought Catalog auf Pexels.